Den Einsiedlerstein und die Katharinenkapelle finden wir am Marktsteig. Wie der Name des Steiges schon verrät, ist er ein historischer Handelsweg. Der Einsiedlerstein selbst ist sogar ein sächsischer Klettergipfel. Das Kletterbuch sehen wir direkt vom Weg aus. Umrunden wir den Einsiedlerstein ostwärts, kommen wir bergan zur Katharinenkapelle.
Standort: N 50° 55.815, E 013° 40.786
Zur Geschichte:
Der freistehende Felsblock löste sich durch Erosion aus dem ursprünglich zusammenhängenden Sandsteinkomplex heraus. Kleinverwitterungsformen wie Waben und Eisenschwarten zeugen davon an den Wänden des Quadersandsteins. Die benachbarten Sandsteinfelsen tragen Grundmauern einer kleinen Kapelle, 6 x 4 m groß, für welche der Name Katharinenkapelle überliefert ist und die eine Schwesternkirche der Barbarakapelle sein soll. Im Zuge der Reformation wurde die katholische Katharinenkapelle 1539 abgetragen. In den Stein gemeißelte Aufnahmelager für Balken, Falze und Stufen weisen auf die einstige Bebauung hin. Hier soll in alter Zeit ein Einsiedler namens Dippold gehaust haben (Sage). Man spricht bei den Felsformen vom Glockenstein und vom Hüttestein des Einsiedlers, wo man eine Silbermünze von 1542 fand, und schließlich auch von des Einsiedlers Sitz. Neben der in den etwas tiefer liegenden Felsen eingebetteten „Küche“ liegt der jetzt vermauerte Eingang zur Höhle, die der Sage nach Zutritt zu einem Stollen ist, der bis nach Rabenau und Dippoldiswalde geführt haben soll. Tatsächlich ist die Höhle 7 Meter lang und mit der Jahreszahl 1601 versehen. Sie weist auf früheren Bergbaubetrieb hin. Die Geschichtsschreibung gibt kund, dass dieser Waldteil zu Beginn der Besiedlung des Erzgebirges dem böhmischen Adelsgeschlecht Dippolicz gehörte. Adalbert von Prag (geb. um 956; gest. 23.04.997), ein Nachkomme der Sippe und späterer Prager Bischof, soll sich hier für einige Zeit aufgehalten haben, bevor er auf einer Missionsreise in den damals noch heidischen Norden weiterzog. Adalbert von Prag wurde an einem nicht näher bekannten Ort an der Ostsee, am Ufer des Frischen Haffs am 23. April 997 erschlagen. Vielerlei Einmeißelungen mit Namen und Jahreszahlen, die ältesten von 1461, auch ein Abbild des sagenhaften Dippold, der laut Geschichtsforschung gar nicht existiert hat und die Überreste eines kurfürstlichen Jagdtisches von 1692 sind noch heute zu finden.
Zum Pilgerrundweg zwischen Rabenau und Dippoldiswalde