Kreischa Oelsa Possendorf Rabenau Seifersdorf
Was ist Ihnen heilig?
Unter dieser Frage stand der traditionelle Jahrmarkts-Gottesdienst in Kreischa am 1. September. Den Besitzern der Autoscooter-Bahn war jedenfalls ihr Grund und Boden nicht so heilig als dass wir ihn nicht wieder dafür benutzen durften.
Etwa 100 Menschen sind am 1. September dort zusammen gekommen, um miteinander Gottes Wort zu hören, zu beten und zu singen. Pfarrer Beyer führte in seiner Predigt aus, dass dem Heiligen das Tabu sehr verwandt sei, und davon gäbe es – entgegen dem Anschein – doch viele: angefangen bei Wörtern, die man nicht mehr sagen darf über das Fahren von Verbrennerautos, Kleidungsstile von Fußballmannschaften bis hin zu der Frage: Wen wählst du heute?
Zweifelsohne: alles wichtige Themen. Aber manchmal neigen wir wohl dazu, diese Tabus zu wichtig zu nehmen und dabei zu übersehen, wer oder was es wirklich wert ist, „heilig“ genannt zu werden, also wert, dass wir dafür unsere Zeit, Kraft und Ausdauer einsetzen, dafür streiten.
Mit viel Lobgesang, musikalisch professionell begleitet von Familie Erbe aus Kautzsch, und einem Segen für Kreischa und die Menschen, die an diesem Ort wohnen, endete der Gottesdienst an diesem sommerlichen Jahrmarktstag. Eine schöne Art den Sonntag zu heiligen und Gott die Ehre zu geben.
Christine Löwe
Ehrenamtliches
Diesmal geht mein Dank nach Oelsa an alle, die den wunderbaren Open‐Air‐AIDAGottesdienst am 9.6.24 vorbereitet, gestaltet, gehalten haben. Thema war der Wochenspruch Matthäus 11,28: „Kommet her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ Für mich und hoffentlich alle war die Stunde Freude, Gemeinschaft mit Schwestern und Brüdern, die Band erleben und mit ihr singen, Trost und Zuversicht hören, Seelsorge, Sorgen abladen, ein Geschenk bekommen. Mich begeistern solche einfachen Ideen: alle bekamen am Anfang einen kleinen Stein und ich fand das toll, weil da der Liedzettel nicht wegfliegen konnte, aber nein, der Stein hatte den viel tieferen Sinn des symbolischen Sorgen Abladens ‐ Ablegens am Altar und dafür dann eine Blume mitnehmen, an der liebevoll der Bibelspruch angebracht war. Danke nochmals euch allen (auch für die lange Vorbereitungszeit: Blumen aussäen und heranziehen). Meine Sonnenblume blüht jetzt bald auf.
Annemarie Würzberger
Dankeschön von Pfarrerin Kalettka
Auf diesem Wege sage ich noch einmal Danke für alle guten Wünsche, die segensreichen Worte und Gebete und die vielen Geschenke. Die Verabschiedung hat die Stimmung nicht gedrückt, sodass wir fröhlich und bei Sonnenschein Gottesdienst gefeiert haben und in guter Atmosphäre zusammen waren. Danke für die festliche Musik und das gemeinsame Singen unserer Chöre! Danke für all die Vor‐ und Nachbereitungen in der Küche und rund um den Backofen im Pfarrgarten! Danke besonders für die Kollekte von 525,68 € für die Diakonie Katastrophenhilfe!
Es grüßt PfarrerinAnnette Kalettka
Verabschiedung Pfarrerin Kalettka
Lobe den Ewigen, meine Seele, und vergiss nicht, was Gott dir Gutes getan hat (Psam 103, 2) – neun erfüllte Jahre als Gemeindepfarrerin
Liebe Gemeindeglieder, liebe Leserinnen, liebe Leser
eine meiner Lieblingstouren zu Fuß oder mit dem Rad ist der Weg Zum Götzenbusch. Hier verweile ich auch jetzt in Gedanken und mein Blick schweift nach Seifersdorf. Ich entdecke die Kirche und denke an das, was ich mit dem Kirchort verbinde: das Altarjubiläum; die Krippenspiele, durch die das Weihnachtsevangelium in die Herzen so vieler junger Generationen gewandert ist; der Kreis der „Alten“, in dem ich für die Seelennahrung und die Frauen für die leibliche Nahrung sorgten. Ich denke an die Ausstellung mit biblischen Porträts und mein 20-jähriges Ordinationsjubiläum … Dann wandert mein Blick nach Rabenau. Ich sitze im Partykeller mit den Jugendlichen und genieße die selbstgemachten Eierkuchen; höre, was los ist in den Schulen und was die Generation 14+ bewegt. Ich singe mit dem kleinen aber feinen Chor – viel zu selten(!), aber besonders in den Adventswochen. Ich denke an zwei Trauerfeiern, die ich nie vergessen werde: der Abschied von einer jungen an Krebs erkrankten Frau und der Abschied von einer 104-Jährigen. Und dann wandert mein Blick zur Kirche in Oelsa mit dem Pfarrhaus, das unser Zuhause gewesen sein wird. Ich denke an das Jahr 2015. Die Gebete, die Hilfsbereitschaft und Anteilnahme so vieler Menschen waren damals für mich unwahrscheinlich heilsam, gaben mir Hoffnung und Ziele und unterstützten meinen Mann und die Kinder darin, schnell und gut anzukommen am neuen Lebensort. Dafür sind wir alle vier sehr, sehr dankbar! – Die fröhlich freche Kinderschar unserer Christenlehretreffen werde ich nicht vergessen. Es gab immer etwas zu lachen und meine Gebete, dass beim Toben auf dem Gelände alle und alles ganz bleiben möge, wurden erhört.
Vom Götzenbusch aus reicht mein Blick nicht bis Possendorf. Aber hier sehe ich mich mit den Konfigruppen Pizza backen im Pfarrgarten und so manch einen Baum oder Strauch pflanzen. Und in Kreischa waren für mich die Zeltwochenenden mit dem Jahrmarktsgottesdienst zu Beginn eines jeden Schuljahres besonders.
Ich habe mich immer als Pfarrerin aller Kirchorte verstanden mit unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten. So fiel für mich auch die Wahl auf Possendorf für den Gottesdienst, in dem ich aus dem Pfarrdienst in der Kirchgemeinde Klingenberg-Kreischa verabschiedet werde. Ab Juni werde ich im Leipziger Missionswerk (www.leipziger-missionswerk.de) für die Referate Asien + Pazifik arbeiten und das Werk leiten.
Der Nachmittag am 26. Mai ab 14:00 Uhr in der Possendorfer Kirche und das anschließende Zusammensein möge ein fröhliches Glaubensfest werden. Viele haben bereits zugesagt, den Gottesdienst mitzugestalten, sodass er sehr vielfältig wird. Ein Kindergottesdienst wird ebenfalls angeboten. Seid herzlich eingeladen, kommen Sie unbedingt!
Meinem Vorschlag, die Kollekte an die Diakonie Katastrophenhilfe (www.diakonie-katastrophenhilfe.de) weiterzugeben, wurde zugestimmt. Darüber freue ich mich sehr! Von Blumen und eventuellen Geschenken bitte ich Abstand zu nehmen.
So stimme ich ein in ein Dankeschön an Sie und Euch und Gott mit Zeilen aus dem 103. Psalm:
Preise ihn, Seele, meinen Gott,
und alles, was in mir ist, seinen heiligen Namen.
Preise ihn, Seele, und vergiss nicht,
was er dir Gutes getan hat.
(nach einer Übersetzung von Arnold Stadler)
Pfarrerin Annette Kalettka